Und dann kam Corona # 2 – Dezemberblues

von | 14.12.2020 | Blog

Die Advents – und Weihnachtszeit steht vor der Tür. Oft eine Zeit voller schöner Erwartungen, aber auch herber Enttäuschungen – auch ohne Corona.

Der Lockdown geht weiter, es gibt Zuversicht auf einen Impfstoff und zugleich Frust und Ärger: „Wie soll ich solange durchhalten, nochmal Homeschooling mit meinen pubertierenden Kindern schaffe ich nicht.“, „Wie sollen wir jetzt bitte schön mit zwei Patchworkfamilien Weihnachten feiern?“, „Orientierung habe ich zum Teil verloren“ – sagte neulich ein bekannter Koch im Jahresrückblick auf 2020.

Wir wissen auch noch nicht genau, wie wir es machen, was wir kochen und wir sind zuversichtlich, dass Gespräche helfen werden. Zuhören, manchmal auch einfach Ohren auf Durchzug stellen und nicht alles so persönlich nehmen. Das ist zwar im Moment kein Dialog – kann aber die Voraussetzung für ein Wieder-Anknüpfen-an-den-Anderen sein und so neue Dialoge schaffen.

Wir haben ein paar Tipps und Anregungen gesammelt, wie wir gut durch diese Zeit kommen.

Für Familien, Alleinstehende und Paare. Praxiserprobt!

 

Familien

  • Bewegung an frischer Luft – wie wäre es mit einer kleinen Olympiade im Park?
  • Neue Gesellschaftsspiele ausprobieren, z.B. aus der Bibliothek ausleihen oder mit Bekannten tauschen
  • Zimmer neu gestalten – manchmal macht es schon viel aus, einfach das Bett zu verrücken. Bei mehr Zeit und Lust macht gemeinsames Malern viel Spaß.
    Planung für die Bedürfnisse aller – Was möchte wer wann gern mit wem machen? Je detaillierter umso besser.
  • „Nur-für-mich-Zeit“ – sowohl für klein als auch für groß!
    Stabilität der Eltern – Wenn eine merkt, der andere ist überlastet, gern auch aktiv eine Auszeit einrichten.
  • Ab und zu Fernsehen schadet nicht. Bevor sich alle die Köpfe einhauen, lieber 20 min einschalten. Das lenkt ab. Achtung: Eventuelle Konflikte sind damit nicht gelöst. Später in Ruhe bei einem Kaffe oder Glühwein klären.
    Wenn die Eltern sich vor den Augen der Kinder gestritten haben, das später offen mit den Kindern ansprechen und ihnen signalisieren, dass sich Mama und Papa Unterstützung holen werden.

Alleinstehende

  • Sinnvolle Alltagsstrukturen schaffen. Z.B. Morgens zur gleichen Zeit wie sonst aufstehen. Mittagspause machen.
  • Arbeitsweg-Routine beibehalten, z.B. trotzdem Kaffee to go oder Frühstück beim Bäcker holen.
  • Alltags-Routinen beibehalten, z.B. Route zum Einkaufscenter.
  • Neue Rezepte ausprobieren, entweder online mit Freunden teilen oder die aktuelle Corona – angepasste Personenzahl aus 1 anderen Haushalt einladen.
  • Serienmarathon mit einem/ einer Freund/in – mit Popcorn hat es gleich Kino-Flair.
  • Bei Besuch – Abstand und Lüften beachten.
  • Wenn Angst vor Ansteckung zu groß – Skype, Zoom oder Videochat – gern auch mit einem Cocktail oder dem Feierabend-Bier.

Paare

  • Wichtig: Jeder ist selbst für seine Stabilität verantwortlich. Du kannst nicht vom Partner / Partnerin erwarten dass er / sie – dir immer das gibt, was du gerade brauchst.
  • Regelmäßig Beziehungsgespräche ansetzen – so können Missverständnisse aus der Welt geräumt werden. Tipp: Zeit für einen Paardialog nehmen. „Sofagespräch“. Jeder von euch hat 10’ Minuten zum sprechen, was ihm / ihr auf der Seele liegt. Dann wechseln. Spielregel: Wer erzählt, erzählt – der ander hört während dessen nur zu. Kein Ping – Pong wie sonst oft. Inhalt: Wie geht es mir gerade? – mit mir, mit dir, mit unserer Beziehung, mit dem Lockdown? Dann 2 – 3 Runden. Du möchtest das vertiefen: Dann ist ein Klassiker spannend: „Das Paar im Gespräch“ von Michael Lukas Moeller, Rowohlt
  • Regelmäßige „Date Night“ – geht auch zu Hause, z.B. Essen kochen, Kinonacht, Puzzleabend, Lesenacht usw.
  • „Stop“ sagen – bevor es unschön wird. Am besten die Situation verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt nochmal gemeinsam aufarbeiten.

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